Dr. Caro’s Gesundheitstip Teil 2 – Kniebeschwerden
Das Knie: direkt erkrankt oder mit im Spiel
Dr. Caro’s Tips zu Möglichkeiten der Diagnose und Therapie bei Verletzungen, Krankheiten und Störungen, die das Knie betreffen.
Gerade wurde der Weltklasse-Tennisspieler Roger Federer am Knie operiert. Auch das Skifahren birgt einige Gefahren. Der Orthopäde Dr. Caro möchte Sie daher über eines ihrer Spezialgebiete, das Kniegelenk, näher informieren.
Entweder erkrankt ein Knie unmittelbar selbst, etwa an Arthrose. Oder es reagiert bei einer Krankheit mit, die zunächst gar nichts mit den Gelenken zu tun hat, gelegentlich steckt eine rheumatische Entzündung dahinter.
Verschiedene Stoffwechsel- und Blutkrankheiten oder Infektionen wie Borreliose ziehen das Kniegelenk ebenfalls in Mitleidenschaft.
Dieser Beitrag informiert über die häufigsten Verletzungen, Krankheiten und Störungen, die das Knie betreffen können, und darüber, welche Möglichkeiten der Diagnose und Therapie existieren, um es wieder fit zu machen. Das Kniegelenk mit seinen zahlreichen Bändern und der umgebenden Muskulatur ist das größte Gelenk des Körpers. Überhaupt erstaunlich, was die Kniegelenke alles aushalten. Ein athletisch trainierter „Knieapparat“ toleriert kurzfristig sogar eine senkrecht einwirkende Last von mehr als einer Tonne. Das sollte man als Nicht-Profi aber lieber nicht ausprobieren. Besonders Übergewicht, Fehlstellungen wie ein X- oder O-Bein und bestimmte, ständig eingenommene Zwangshaltungen belasten die Knie. Zum Beispiel Arbeiten im Knien und Hocken (die Kniescheiben drücken allein schon beim Hocken stark gegen die Gleitflächen, je tiefer die Hocke, desto mehr…). Oder ständiges Gehen und Laufen auf hartem oder unebenem Grund. Kommen dauernd Krafteinsätze dazu, nimmt der Druck im Knie erheblich zu. Das Gewebe wird schlechter durchblutet, Verschleiß und Knieschmerzen sind programmiert. Bei der Diagnose von Knieschmerzen spielen die Begleitumstände eine große Rolle.
So ist es ein Unterschied, ob ein Junge im Wachstumsalter oder ein Mittfünfziger über Knieschmerzen klagt. Nach Verletzungen kann Verschleiß – normalerweise eine Alterserscheinung – schon vorzeitig einsetzen. Die körperliche Untersuchung mit Bewegungstests ist für den Orthopäden von zentraler Bedeutung. Vielfach kann er damit bereits die Diagnose stellen. Hinzukommen bildgebende Untersuchungsverfahren wie Röntgen, Ultraschall und ggf. Kernspintomographie. Bei Schmerzen, so auch am Knie, unterscheiden Ärzte im Allgemeinen zwischen akut und chronisch. Akute Schmerzen dauern wenige Stunden bis Tage, sind in der Regel also ein vorübergehender Zustand, der sich im weiteren Verlauf wieder bessert, nicht zuletzt dank Therapie und Verhaltensweise.
Auch chronische Schmerzen können plötzlich beginnen, überdauern jedoch die Akutphase. Manchmal entwickeln sie sich auch von Anfang an schleichend. Definitionsgemäß bestehen sie länger als etwa sechs Wochen bis drei Monate. Auch wenn sie unter der Behandlung zunächst zurückgehen, können sie wiederkehren und sich im Laufe der Zeit auch verstärken.
Dabei kann der Schmerz seinen Warncharakter verlieren und sich verselbstständigen. Dann ist er auch schwerer behandelbar. Chronische Schmerzen können zudem immer wieder aufflammen, etwa bei einer Erkrankung wie Rheuma. Außerdem ist zu unterscheiden zwischen Schmerzen, die ihre Ursachen tatsächlich im Knie oder ganz woanders haben. Sie können nämlich auch von einer gereizten Nervenwurzel am Rückenmark ins Knie ausstrahlen von einem kranken Hüftgelenk, zum Beispiel bei Arthrose herrühren oder von einer Reizung des seitlichen Hautnerven im Hüftbereich ausgehen.
Knieverletzungen sollten zügig vom Arzt behandelt werden – je nach Umstand und Ausmaß etwa von einem Orthopäden, orthopädischen Chirurgen oder Unfallchirurgen. Akute Kniebeschwerden unbekannter Ursache oder in Verbindung mit anderen schmerzenden Gelenken gehören ebenfalls in die Hand des Arztes. Hier kann auch der Allgemeinarzt die erste Anlaufstelle sein. Je früher ein schmerzendes Knie untersucht und behandelt wird, desto größer sind die Chancen der Ausheilung. Zu den absoluten orthopädischen Notfällen zählt eine Gelenkvereiterung. Ohne gezielte Behandlung kann das betroffene Gelenk innerhalb kurzer Zeit zerstört werden. Außerdem sind schwerwiegende Komplikationen wie z.B. eine Blutvergiftung möglich.
Einen verletzungs- und unfallfreien Sporttag wünschen Ihnen Dr. Caro und sein Team.